Gunther Emmerlich als stimmgewaltiger Publikumsliebling

Viel Lob für die Neuen Töne, die das ausverkaufte und großartige Konzert von Gunther Emmerlich im Schützenhaus mitgestalteten.

Stimmgewaltig erfüllte Publikumsliebling Gunther Emmerlich, langjähriger Sänger der Semperoper Dresden, am Samstag den ausverkauften Saal des Pößnecker Schützenhauses mit einem breitgefächerten weihnachtlichen Konzertprogramm. Es wurde von seinem Ensemble bestehend aus der Sopranistin Jeanne Pascale Schulze sowie Sabina Herzog als Altistin und Cellistin abwechslungsreich mitgestaltet. Brillant glänzte an der Trompete der Güttler-Schüler Johann Plietzsch, begleitet von Matthias Suschke an der Orgel.

Die Mitwirkung an diesem starbesetzten Konzert war für die Pößnecker Gruppen Neue Töne – Chor unter Leitung von André Jahn und Neue Töne – Pop(ular), geleitet von Thomas Hubich, eine Premiere und Herausforderung. Sie eröffneten den festlichen Adventsabend mit dem strahlenden Choral von Georg Friedrich Händel „Tochter Zion, freue dich“. Nach einem solistischen Stück „Jubel und Freud“ waren wieder zwei bekannte, von allen gesungene Lieder, „Hört der Engel helle Lieder“ und „Macht hoch die Tür“, zu hören. Danach wurde es modern, denn Neue Töne – Pop(ular) war mit drei Liedern am Start. „Sieh dein König kommt zu Dir“ in einer Komposition von Thomas Hubich wurde mit E-Piano und Cajon rhythmisch begleitet und war wohl eines der modernsten Stücke des Abends.

Festliche Arien und Duette wechselten sich nun mit Instrumentalmusik ab. Emmerlich selbst glänzte nicht nur mit der Tiefe und dem Volumen seiner Stimme bei „Der Nikolaus“. Mit humoristischen Moderationen brachte er das Publikum immer wieder zum Schmunzeln und Lachen. Köstlich seine Geschichten wie die von der Reha im Advent oder vom Roller fahrenden Christkind! Die Anekdoten regten zum Nachdenken über den wahren Sinn des Weihnachtsfestes an.

„Besonders beeindruckend waren auch die gesungenen Arien“, meinte aus dem Publikum nicht nur Heike Stemmler aus Dreitzsch. Mit ihren ausgefeilten Gesängen schürten die Solisten die Glut des warmherzig gestalteten stimmungsvollen Programms. Selten hat man ­etwa den Gospel „Go tell it on the mountain“ so kunstvoll vorgetragen gehört. Auch die warme Ausstrahlung der Cellistin wurde bewundert. Ein weiterer Höhepunkt war sicher das Stück „Trumpet Voluntary“ für Trompete und Orgel, das durch seine Rhythmik, kombiniert mit herausfordernden Tonsprüngen in beachtlicher Tonhöhe, besticht. Das erfordert eine enorme Technik, die Johann Plietzsch meisterhaft und mit ­beeindruckender Leichtigkeit umsetzte.

Es folgten drei von Neue Töne – Chor sauber intonierte a-capella Stücke, davon zwei klassische. Beim letzten wurde es auch international mit dem schwedischen Weihnachtslied „Jul, Jul, stralande Jul“, ehe das vorletzte gemeinsam vorgetragene Stück „Jerusalem“ – sicher einer der Höhepunkte des Abends – erklang. Die 18 Sänger des Chores meisterten den teilweise siebenstimmigen Chorsatz hervorragend. Nach zwei weiteren solistischen Stücken endete das gut zweistündige Konzert mit dem gemeinsam vorgetragen Lied „Herbei, o ihr Gläubigen“.

„Das Konzert war spitze!“ war ein an diesem Abend oft gehörter Satz. „Für unser Ensemble war die Zusammenarbeit mit so vielen Profis eine neue und positive Erfahrung und wir sind dankbar, dass wir diese Gelegenheit hatten“, kommentierte André Jahn. Gunther Emmerlich selbst war vom Altersdurchschnitt des Ensemble Neue Töne begeistert und großes Lob gab es auch seitens der Vielfältigkeit des Repertoires und vor allem der Qualität von Matthias Suschke, dem musikalischen Leiter des Ensembles um Gunther Emmerlich. Auch der Trompeter Johann Plietzsch hob nach dem Konzert den anerkennenden Daumen. „Das war schon ein echtes Kompliment“, sagte Thomas Hubich.

Das festliche Adventskonzert wurde seinem Namen mehr als gerecht und mit lang anhaltendem Applaus und zwei Zugaben beendet. Ein Konzertbesucher meinte am Ende, dass er gar nicht wusste, dass Pößneck so einen guten Chor habe, obwohl er schon 77 Jahre hier wohne.

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