Chor der Neuen Töne berührt in Oppurg und Triptis mit seiner Musik

Pößnecker Ensemble unter Leitung von André Jahn verknüpft im neuen Programm „Aus gutem Grund“ klassisches Liedgut mit modernen Kompositionen. Das Ensemble Neue Töne Chor aus Pößneck bestritt am Wochenende zwei Konzerte unter dem Titel „Aus gutem Grund“ – am Samstag in der fast voll besetzten Kirche in Oppurg und am Sonntag in der Stadtkirche in Triptis. In Oppurg war es ein Benefizkonzert zugunsten der Sanierung der Orgel. Mit 455 Euro erbrachte es einen kleinen Baustein für die lohnenswerte Erneuerung des Instruments.

Mit insgesamt 17 Titeln reichte der musikalische Reigen von klassischer Chormusik bis hin zu modern arrangierten Liedern und Gospels. Den Wechsel zwischen den unterschiedlichen Stilrichtungen meisterte der Chor hervorragend. Mit „In Dir ist Freude“ eben noch ein fünfstimmiges Lied aus dem 16. Jahrhundert a-cappella vorgetragen, gelang der Wechsel zu „Jesus Be A Fence“ mit Klavierbegleitung, als ob man vorher nichts anderes gesungen hätte. Miriam Schöler brillierte mit ihrer markanten und glockenklaren Stimme im Solopart. Auch sonst war das Konzert vielfältig. Vier Moderationsblöcke kündigten nicht nur inhaltlich die folgenden Lieder an, nein, es waren auch persönliche Bekenntnisse mit dem Leitmotiv „warum wir glauben, und das aus gutem Grund“, wie es André Jahn formulierte.

Eigentlich müsste man jedes einzelne Lied besprechen. Dynamisch, inspirierend, gefühlvoll, klassisch, synkopisch, deutsch, englisch, französisch, beschwingt und berührend. 

„Es war toll, Kirchenlieder hören zu können mit interessanten Arrangements – Kirchenlieder, die dich beschwingt machen und die dich zum Schmunzeln bringen. Auch die Moderationen waren sehr liebevoll dargebracht. Danke für den schönen Nachmittag“, kommentierte Gesangslehrerin Iris Melle das Konzert. In diesem wurde quasi die ganze Klaviatur ausgereizt. Mit „Hosanna“, einem Soweto Gospel Choir aus Südafrika, gelang Bettina Jahn mit dem Sopransolo hervorragend der Einstieg in das ausdrucksstärkste Lied des Konzertes. Kein Wunder, dass es eines der Lieblingslieder des Chores ist.

Für Claudia Wolschendorf aus Oppurg war es das erste Konzert mit Neue Töne – Chor. „Ich war echt begeistert, besonders von der Liedauswahl. Es war ein sehr vielfältiges Programm. Die Begeisterung, mit welcher die Lieder gesungen wurden, hat mich beeindruckt.“ Ellen Tietz aus Triptis bescheinigte dem Konzert „Gänsehautfeeling“. Warum? „Weil man spürt, dass die Sängerinnen und Sänger das auch meinen, was sie singen! Mit einem relativ kleinen Chor wurde die große Stadtkirche mit einem vollen und tollen Klang erfüllt.“ Auch beide Pfarrer waren voll des Lobes. „Wir haben ein bewegtes und bewegendes Konzert erlebt. Das Ensemble hat mit seiner dynamischen und musikalisch sicheren Darbietung die Herzen des Publikums erreicht“, sagte beispielsweise Wilfried Stötzner.

Den Schlusspunkt setzte das mit Orgel begleitete Lied „Einen anderen Grund kann niemand legen“, dessen Text unter anderem von Martin Luther stammt. Die Orgel spielte hier Hartmut Jahn. Nach langanhaltendem Beifall gab es mit „A ClareBenediction“ noch eine Zugabe.

 

Hintergrund Orgelsanierung:

Die Orgel wurde 1829 vom Schleizer Orgelbaumeister Johann Heinrich Schilling erbaut und ist somit ein Instrument eines Orgelbauers dieser Region. Das besondere daran ist, dass es sich um eine Zeit handelt in der der erste Schritt zur Romantisierung gegangen wurde. Somit haben wir die Abkehr von der „starken“ barocken Intonation hin zur weichen romantischen verbunden mit mehr Klangfarben. Die Technik wurde aber noch beibehalten, so dass auch die Oppurger Orgel mechanisch zu spielen ist.

 

Text: Matthias Creutzberg
Fotos: Janet Andrejczuk

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