Eine Premiere war das Konzert am Sonntag in der Stadtkirche in Pößneck. Hier trafen sich mehrere Chöre aus den Kirchgemeinden der Region Pößneck und das Ensemble neue Töne Popular. Mit dabei waren die Kantorei Pößneck als Gastgeber, der Chor der Neuapostolischen Kirche, Neue Töne Chor, Neue Töne Popular, der ökumenische Männerchor und der ökumenische Chor.
Das Konzert zur Zeit der Passion war zugleich Anlass zum Abschied nehmen, wie Matthias Creutzberg, Leiter des Ökumenischen Arbeitskreises, ausführte. Er dankte Kantor Cornelius Hofmann aus aktuellem Anlass: „Der Abschied ist mit der Freude über das gemeinsame Projekt verbunden“, sagte Matthias Creutzberg. Der Kantor, der am 23. März anlässlich der Aufführung eines Passionsoratoriums offiziell verschiedet wird, wechselt zum Monatsende nach engagierter fünfjähriger Tätigkeit in Pößneck nach Annaberg-Buchholz zurück in seine Heimat. Dort tritt er eine Stelle als Kantor in einer der größten Kirchgemeinden Sachsens an.
Gewöhnlich fanden gemeinsame Kirchenkonzerte wie jenes am Sonntag immer in der Adventszeit in Pößneck statt. Die im Ökumenischen Arbeitskreis zusammengeschlossen Gemeinden hatten sich jedoch nach übereinstimmender Beratung dazu entschlossen, einen anderen Zeitpunkt zu finden, um die Adventszeit ein wenig von Verpflichtungen zu entbinden.
Aus Sicht der Mitwirkenden sei auch der März ein Monat mit vielen Verpflichtungen, sagten Sänger aus dem Kreis der teilnehmenden Chöre. Allerdings ist gerade die aktuelle Jahreszeit aus Sicht der Christen etwas Besonderes. „Die Stimmung ist eine andere als zur Adventszeit“, erklärte es treffend Ruben Thom, Sänger der Neuapostolischen Kirche. Gemeint war mit dieser Stimmung in der Passionszeit, auf die in der Kirche das Osterfest folgt, vor allem das Innehalten der Besucher, wie es in der gut gefüllten Stadtkirche nach dem letzten Ton zu beobachten war.
Dieses Gefühl der Einkehr verband die Mitwirkenden am Sonntag beim Musizieren. „Das Schönste beim Konzert war, dass wir diesen Moment und den Glauben als Gemeinschaft erleben dürfen“, freute sich stellvertretend für viele der Anwesenden André Jahn, Chorleiter Neue Töne.
Musikalisch war das fast 90-minütige Konzert ein außergewöhnliches Erlebnis. Darin waren sich alle Besucher einig, die noch lange nach dem letzten Ton über das Gehörte sprachen.
Dazu trugen die Chöre der Kirchgemeinden ebenso bei wie die gemischten Chöre des Ökumenischen Arbeitskreises bei. Derartige gemischte Chöre sind nicht neu in Pößneck, wusste Matthias Hubich zu berichten. Früherer Chorkonzerte während der Adventszeit hatten diese Tradition aus eingeführt, sagte der Sänger, der sich gleich drei Chören angeschlossen hatte: Kantorei, Neue Töne und Männerchor.
Ein besonderer Höhepunkt für viele Besucher war der Auftritt des Männerchores. Die acht Sänger wussten mit ihren CD-tauglichen Stimmen zu überzeugen und bescherten den Zuhörern ein nachhaltiges Erlebnis. Das traf ebenso auf Anne Rimpler-Hinze zu, die als Solistin mit der Violine den Chor Neue Töne und das Ensemble Neue Töne Popular glanzvoll unterstützte. Die Stadtkirche war guterleuchtet, präsentierte sich freundlich und bot Dem Konzert einen angemessenen Rahmen.
Alles in allem bescherte dieser Abend in der Stadtkirche in Pößneck den Gästen ein außergewöhnliches Konzert, das eindrucksvoll zeigte, zu welcher Leistung Musikerinnen und Musiker in Pößneck in der Lage sind.
Passend zum Geschehen waren die Worte von Pfarrer Jörg Reichmann, der aus Anlass des Fastensonntags mit dem Namen Laetare (aus dem Lateinischen, „ Freue Dich“) zum Abschluss seiner biblischen Botschaft sagte: „Musik öffnet unsere Herzen und die Seele und spendet Hoffnung in dem, was wir sehen.“ Treffender hätte man das Chorkonzert nicht beschreiben können.