Kirchenstandort in Döbritz mit Tradition bis ins Mittelalter

Am 20.10.2018 feierte die Döbritzer Kirchgemeinde 250-jähriges Kirchweihjubiläum. Zur Jubiläumsveranstaltung in der Döbritzer Kirche umrahmte das Ensemble Neue Töne den Festgottesdienst. Als geladene Gäste wurden unter anderem verdiente Mitglieder der Kirchgemeinde, Superintendentin Heidrun Killinger-Schlecht und die ehemalige Pastorin Gisela Möcker begrüßt.

Der Aufstieg zur Kirche auf dem Döbritzer Berg ist etwas beschwerlich, weiß auch Kerstin Stöpel. „Leider können manche Gemeindemitglieder den Weg bis hoch nicht mehr aus eigener Kraft bewerkstelligen. Im Winter findet aufgrund der Witterung und der vereisten Wege kein Gottesdienst statt“, sagt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats vom Kirchgemeindeverband Oppurg.

Am Samstag war die Kirche aber sehr gut gefüllt. Anlässlich des 250-jährigen Kirchweihjubiläums wurden den Gemeindegliedern und Gästen die ersten Ergebnisse der durchgeführten Restaurierung präsentiert.

Freiwillige Helfer und 1800 Euro Spenden

Der Weg dahin war nicht unbedingt einfach, erinnert sich Kerstin Stöpel. „Alle Unterlagen des Bauvorhabens inklusive Kostenvoranschlag habe ich im August 2017 im Kreiskirchenamt Gera eingereicht. Vorab waren Gutachter und eine Restauratorin vor Ort, um sich einen Überblick der notwendigen Arbeiten zu machen. Doch erst im Mai 2018 bekam ich die offizielle Bestätigung, mit den Arbeiten beginnen zu können, was die Suche nach verfügbaren Handwerkern natürlich erheblich erschwerte.“

Getan werden musste Einiges. Vom Berg herunter fließendes Wasser hat im Laufe der Jahre das Mauerwerk stark befeuchtet. Somit muss der Putz an den Innenwänden erneuert, der Boden unter den Sitzbänken aus­getauscht, außen eine Drainage als Entwässerungssystem angelegt werden. Zudem brauchen die in die Jahre gekommenen Kirchbänke eine farbliche Auffrischung. Ebenso müssen Malerarbeiten im Innenbereich durchgeführt werden.

„Es wurde bei den Wieder­herstellungsarbeiten zunächst mit der schlimmeren, rechten Seite begonnen. Noch am Dienstag vor der Kirchweihe haben wir die Bänke wieder ein­gebaut und anschließend alles gesäubert und geschmückt“, so Kerstin Stöpel, die sich bei allen frei­willigen Helfern aus der knapp 200 Einwohner großen Gemeinde bedankt. Nach einer angemeldeten Hochzeit im Juli nächsten Jahres will man dann den restlichen Teil der Kirche angehen.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ungefähr 31.000 Euro, die bisherigen Arbeiten kosteten in etwa 20.000 Euro. „Wir haben mit der Hilfe des Landtagsabgeordneten Christian Herrgott 5000 Euro an Lottomitteln ausgezahlt bekommen. Dazu kommen 10.800 Euro Bezuschussung vom Kreiskirchenamt Gera, Eigenleistungen der Gemeinde und zirka 1800 Euro an Spenden, worüber wir uns sehr freuen“, so die Vorsitzende. Des Weiteren wurden – zunächst erfolglos – 10.000 Euro beim Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie beantragt, im neuen Jahr soll hier ein neuer Anlauf erfolgen.

„Wir haben eine in ihrer Schlichtheit schöne Kirche, die allerdings nicht so prunkvoll ist wie andere Objekte in der Region. Deswegen müssen wir anfallende Arbeiten genau überlegen und ansparen“, resümierte Kerstin Stöpel, die zur Ju­biläumspredigt von Superintendentin Heidrun Killinger-Schlecht lobende Worte für ihr Engagement erhielt. Dort, wo im Mittelalter bereits die Georgs­kapelle stand, solle die Döbritzer Kirche nach der Renovierung noch viele weitere Jahrzehnte ihren Platz haben.

Quelle: Benjamin Schmutzler

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