Adventskonzert in der Stadtkirche nimmt es mit dem Fußballweltmeisterschaftsfinale im Fernsehen auf.
Die Chöre der Pößnecker Kirchgemeinden haben den Freunden von Chormusik am Sonntagabend in der Pößnecker Stadtkirche eine festliche Stunde beschert. Es war ein Ökumenisches Adventskonzert mit Hindernissen, das den Posaunenchor der Landeskirchlichen Gemeinschaft, die Kantorei Pößneck, den Kirchenchor der katholischen Kirche Pößneck/Ranis und das Ensemble Neue Töne des Pößnecker Vereins Mittendrin am vierten Advent zusammen führte.
„Die aktuelle Krankheitswelle hat dazu geführt, dass einige Sängerinnen und Sänger in anderen Chören aushelfen“, sagte Kantor Cornelius Hofmann in seiner Begrüßungsansprache. Die Stadtkirche war nicht beheizt, damit ist die zweite Hürde des Tages benannt.
Mit der Unterstützung der Chorsänger untereinander hatte das Wort Ökumene eine neue Bedeutung erhalten. Die Zusammenarbeit der Christen unterschiedlicher Konfessionen half beim Adventskonzert, dass keiner der drei Chöre absagen musste.
Den musikalischen Reigen eröffnete vor den Programmen der Vokalisten der Posaunenchor der Landeskirchlichen Gemeinschaft. Friedemann Schwarz, an der Seite des musikalischen Leiters Thomas Hubich organisatorischer Kopf des Ensembles, bestätigte gegenüber dieser Zeitung, dass die Temperaturen in der Kirche noch oberhalb einer kritischen Marke waren.
Gottesdienste und Gastauftritte
„Kritisch wird es erst ab einer Temperatur unterhalb null Grad Celsius. Dann werden die Instrumente fest“, so Schwarz, der ferner darüber informierte, dass der Posaunenchor in der Weihnachtszeit eine Vielzahl von Auftritten habe. „Das reicht von christlich bis weltlich“. Neben Gottesdiensten sind das beispielsweise Gastauftritte in Pflegeheimen. Dazu kam der Auftritt beim Adventsmarkt der Vereine in Pößneck. Der Posaunenchor der Landeskirchlichen Gemeinschaft ist aber auch deshalb sehr gefragt, weil es in Pößneck kein zweites Ensemble dieser Art gibt. Das Zusammenspiel der Instrumente war am Sonntag ein festlicher, sehr stimmungsvoller Konzertauftakt.
Kantor Cornelius Hofmann erinnerte daran, dass es die Ökumenischen Adventskonzerte schon länger in Pößneck gibt. Hofmann zufolge, sei das Konzert schon lange geplant gewesen, allerdings mit einem Fragezeichen aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft zur Winterzeit. „Unsere Überlegungen hatten die deutsche Mannschaft in die Finalrunde einbezogen“, sagte er. Dieses Konzertplanungsproblem hatte sich ja frühzeitig erledigt. Es ist aber durchaus möglich, dass es einige sonst interessierte Konzertgänger am Wochenende vorgezogen haben, das Finale der Weltmeisterschaft mit Verlängerung und Elfmeterschießen bis zuletzt vorm heimischen Fernsehgerät zu verfolgen.
Eine große Zahl der Sängerinnen und Sänger sah die Temperaturen in der Stadtkirche weniger problematisch. Einige gaben sogar an, bei Kälte besser singen zu können. Anders beurteilte Werner Kurzke, Mitglied der Kantorei, die Situation. „Man merkt es schon“, sagte der erfahrene Sänger zu den winterlichen Bedingungen. Beim bekannten „Tochter Zion“ dirigierte er die versammelten Chöre, während Kantor Cornelius Hofmann beim letzten Lied die Orgel spielte. Werner Kurzke sieht die Kirchenchöre trotz unübersehbarer Nachwuchsprobleme immer noch besser aufgestellt als die Volkschöre. Dabei spricht er aus eigener Erfahrung.
Das Ökumenische Adventskonzert war nicht nur ein Saisonhöhepunkt, sondern nach der langen Corona-Zwangspause für alle Mitwirkenden ein Stück zurück zur Normalität. Alle Mitwirkenden gehören zu den Initiatoren des Chorprojektes. Zu diesem Kreis gehört ferner gleichberechtigt die Neuapostolische Kirche Rockendorf.